Willkommen auf www.zwanziger.de

Menü: Schottland

Vorwort & Einführung

T.01: Anreise

T.02: Glendronach

T.03: Huntly, Old Kirk

T.04: Reindeer Centre

T.05: Lossiemouth

T.06: Moray Firth

T.07: Cairngorms

T.08: Dunrobin, Dunnet Hd.

T.09: Thurso, Strathy Pt.

T.10: Drumbeg, Ullapool

T.11: Beinn-Eighe

T.12: Skye, Coral Beach

T.13: Kilt Rock, Staffin

T.14: Portree, Talisker

T.15: Loch Coruisk

T.16: Eilean Donan Castle

T.17: Pitlochry, Dunkeld

T.18: Edinburgh

T.19: Heimreise

Nachwort

Slider

Montag, 12.09.2016 (Tag 14)

Heute war der einzige vollständige Regentag unseres ganzen Urlaubs. Wir hatten zwar ein paarmal einen Schauer, aber vor einem vollständigen Regentag mit durchgehend grauem Himmel und Dauerregen sind wir bisher verschont geblieben. Heute hatte es uns aber erwischt.

Nach Dollys üppigem Frühstück fuhren wir nach Portree. Wir hatten es irgendwie nicht geschafft, die Stadt einmal bei Tag anzusehen, und da wir nun schon einmal in der Gegend waren, bot sich ein erneuter Besuch an. Der Regen hatte gerade ein wenig nachgelassen, wenn auch nicht aufgehört, und so gab es schnell ein paar Fotos von den bunten Häusern am Hafen.

Portree

Was macht man an einem Regentag auf Skye? Irgendetwas anschauen, wo man hinein gehen kann. Und da sich in unserer Nähe die einzige Whiskybrennerei (und dazu noch eine meiner bevorzugten) befindet, steuerten wir diese an.

-Hier ging es schon etwas anders zu als bei Glendronach, wo man noch den Eindruck einer familiär geführten Destille hat. Hier war das Ganze viel mehr organisiert. Es gab einen großen Tresen mit Infomaterial und mehreren Damen dahinter, die bereitwillig jedem Gast Auskunft erteilten. Die Brennerei-Führungen waren hier straff durchorganisiert – es gab mehrere Führer und die Führungen starteten alle 20 Minuten, von früh 9 Uhr bis Abends 16 Uhr.

Plötzlich sahen wir in der Menge der Besucher ein Paar aus Düsseldorf, welches wir in unserem letzten B&B kennengelernt hatten. Die beiden hatten natürlich dieselbe Idee, den Regentag zu nutzen. Also beschlossen wir, zu viert eine Führung zu machen. Die frühest mögliche Führung, auf der noch vier Plätze zu haben waren, startete um 15:20 Uhr. Es war gerade mal 13 Uhr, also waren noch über zwei Stunden Zeit. Diese nutzten wir, um die nahegelegene Oyster Shed zu besuchen. Hier kann man frisches "seafood", direkt vom Boot angeliefert, entweder zum mit nach Hause nehmen kaufen oder auch fertig zubereitet vor Ort genießen.

The Oyster Shed

Die Oyster Shed ist ein kleines Familienunternehmen. Außerhalb der Lager- und Verkaufshalle steht eine kleine Bude, in der ein Mann auf einem Grill Fisch zubereitet. Man bezahlt innen und holt sich dann das frisch zubereitete Essen mit einem Bon an der Grillbude ab. Danach kann man es an hinter der Halle aufgestellten Bänken und Tischen verzehren. Einen weiteren Ort, wo man für £8,00 einen halben Hummer oder für £12,00 acht Jakobsmuscheln bekommt, muss man in Schottland vermutlich lange suchen.

-So verging die Zeit und irgendwann sappten wir wieder durch den Regen zurück zur Talisker-Brennerei. Bis zum Beginn der Führung war noch einige Zeit, und so konnten wir noch das Besucherzentrum besichtigen. Der rechte Teil des großen Raums ist ausschließlich dem Merchandising vorbehalten. Hier kann man T-Shirts, Sweatshirts, Regenjacken und normale Jacken, Stoffbeutel, Mützen und noch vieles mehr, alles aber mit Talisker-Aufschrift erwerben. Alles zu Preisen, die die eines normalen Bekleidungsgeschäfts noch übersteigen. Dafür dass man dann damit für die Brennerei noch gratis Werbung läuft fand ich die Preise relativ unverschämt.

Neben der Kleidung gehört ein großer Bereich des Verkaufsraumes natürlich den Whiskys. Neben Flaschen aus anderen Brennereien gibt es hier natürlich vor allem Talisker-Whiskys. Am interessantesten sind dabei natürlich die alten Abfüllungen der Brennerei. Hier findet man Flaschen mit 25, 27, 30 und sogar 35 Jahren Alter. Diese sind hinter Glas auf einem schicken Designerregal aus Holz und blauer Kordel aufgestellt, angestrahlt von diversen Halogenlampen.

Interessanter fand ich den linken Teil des Visitor Centres. Hier ist anschaulich in Bildern und Texten die Geschichte der Brennerei dargestellt.

Ein größeres Plakat zeigt, für eine Brennerei untypisch, auf etlichen Bildern, manche in schwarzweiß, verschiedene Menschen auf der Insel Skye bei der Arbeit, ganz ohne Whisky und ohne Bezug dazu. Daneben ein Spruch der mir sehr gefiel: To live on Skye you need to be… resilient, inventive, humorous, tough, self-sufficient, waterproof, patient, lucky. Zu Deutsch: Um auf Skye zu leben, musst du sein… belastbar, erfinderisch, humorvoll, zäh, eigenständig, wasserdicht, geduldig, glücklich!

Die Besichtigung der Brennerei selber war eher uninteressant, man durfte nämlich dabei nirgendwo fotografieren. Angeblich wegen Explosionsgefahr aufgrund von Alkoholdämpfen, aber der wahre Grund dürfte wohl ein anderer sein, denn bei Glendronach war fotografieren nirgendwo verboten.

Talisker-Brennerei

Als letzten Ausflug wollten wir heute noch nach Elgol. Von hier aus kann man Bootstouren unternehmen und wir wollten herausfinden, wann diese starteten. Der Regen hatte aufgehört, doch die Gipfel der Berge entlang der kleinen Straße nach Elgol waren nach wie vor in Wolken gehüllt. Eine eigentümliche, aber nicht unangenehme Stimmung. Und auch auf dieser Strecke gab es wieder eine verfallene Kirche mit angebautem Friedhof zu entdecken. Als besonderes Highlight liefen hier die Schafe zwischen den Grabsteinen umher und hielten das Gras kurz.

Der Weg nach Elgol

Heute gibt es nur noch die kleine Straße, die B8083, die von Broadford nach Elgol führt. Doch zumindest die ersten 3 ½ Meilen, bis zum Loch Cill Chriosd, fuhr früher einmal eine Eisenbahn. Diese Information und den Grund dafür erfährt man auf einer Schautafel am Loch: südlich desselben wurde früher einmal Marmor abgebaut.

In Elgol selber gibt es nicht viel zu sehen. Und da wir aus den Schildern der Bootsfahrt-Anbieter nicht so recht schlau wurden, kehrten wir um und beschlossen, uns anderweitig Rat einzuholen. Nach dem Abendessen kehrten wir zurück ins Clisham, köpften eine schon vor Längerem gekaufte Flasche Wein und luden Dolly dazu ein. Natürlich wusste Dolly, welches Boots-Unternehmen zu empfehlen war und dass sie am besten morgen Früh dort anrufen und einen Termin für uns ausmachen würde. Perfekt!

KoordinatenBeschreibung
N57° 17,978' W6° 21,480' The Oyster Shed
N57° 18,166' W6° 21,337' Talisker-Brennerei